Gasalarm im Wohnmobil

Schutz vor unsichtbaren Gefahren

Wer mit dem Wohnmobil, Camper oder Caravan unterwegs ist, geniesst Freiheit und Abenteuer. Aber gerade in der Kleinstwohnform eines Fahrzeugs gibt es unsichtbare Gefahren, die man nicht unterschätzen sollte: Gas.

Ob beim Kochen, Heizen oder durch unerwünschte Eindringlinge – Gas kann im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein. In diesem Beitrag erfährst du, wie du dich und deine Mitreisenden durch einen Gasalarm vor Propan, Butan, Kohlenmonoxid und sogar vor Narkose-Gasen schützen kannst.

In diesem Beitrag erfährst du:

Warum ein Gasalarm im Wohnmobil unverzichtbar ist

In vielen Reisemobilen wird immer noch Gas verwendet, sei es für den Herd, den Kühlschrank oder die Heizung. Doch austretendes Gas ist oft geruchlos und unsichtbar, was es zu einer grossen Gefahr macht. Besonders brisant: Einige Kriminelle setzen Narkose-Gase ein, um Reisende im Schlaf bewusstlos zu machen und das Fahrzeug ungestört auszuräumen.

Ein Gasalarm im Wohnmobil ist daher ein absolutes Muss, um sowohl vor technischen Defekten als auch vor kriminellen Machenschaften geschützt zu sein.

Gas kommt im Camper und Wohnmobil nicht nur beim Kochen zum Einsatz
Gas im Wohnmobil kommt nicht nur beim Kochen zum Einsatz

Gase im Wohnmobil und rund ums Camping

Das tückische an Gasen ist, dass sie oft farblos und geruchlos sind, so dass man manchen von ihnen erst wahrnimmt, wenn es zu spät ist.

Sowohl CO₂ als auch die Gase aus Camping-Gasinstallation betonen die Notwendigkeit von guter Belüftung und sicherem Umgang. Regelmässige Wartung der Geräte und eine fachgerechte Installation von Gasalarmen sind somit essenziell, um die Sicherheit im Wohnmobil zu gewährleisten und Risiken zu minimieren.

Holzofen im Camper: Gemütlichkeit mit Todesfolge

Propan (C₃H₈) ist ein farbloses, brennbares Gas, das unter Normalbedingungen gasförmig ist, jedoch bei niedrigen Temperaturen und unter Druck verflüssigt werden kann. Es hat und einen Siedepunkt von etwa -42°C, spricht die Temperatur wann es anfängt „zu kochen“ bzw. physikalisch den Aggregatzustand von flüssig zu gasförmig ändert. Propan ist dabei mit einer Dichte von 1.87 kg/m³ schwerer als Luft, was bedeutet, dass es bei einem Gasleck zu Boden sinkt. Aus diesem Grund kann es sich in schlecht belüfteten Bereichen ansammeln, was unter anderem zu einer Explosionsgefahr führen kann.

Obwohl Propan von Natur aus geruchlos ist, wird ihm Ethylmercaptan zugesetzt, um Lecks durch einen starken Geruch wahrnehmbar zu machen. Aufgrund seiner Brennbarkeit ist es ein häufig verwendeter Brennstoff in Wohnmobilen und Caravans für Kocher und Heizungen, sollte jedoch stets sorgfältig überwacht werden.

Butan (C₄H₁₀) ist ein ähnliches Gas, das häufig mit Propan gemischt wird. Es hat ein etwas höheres Molekulargewicht und einen höheren Siedepunkt von etwa -0.5°C. Wie Propan ist auch Butan schwerer als Luft und brennbar, weshalb es in ähnlichen Anwendungen zum Einsatz kommt. Da Butan bei kälteren Temperaturen weniger effizient ist als Propan, wird es häufig in Sommer- oder warmen Klimazonen bevorzugt, während Propan für winterliche Bedingungen besser geeignet ist.

Campinggas ist eine Mischung aus Propan und Butan, wird häufig für tragbare Kocher, Heizungen und andere Geräte verwendet, die für Wohnmobile und Caravans entwickelt wurden.

Die Zusammensetzung aus Propan und Butan variiert je nach Einsatzgebiet: Propan bleibt auch bei sehr niedrigen Temperaturen flüssig, während Butan bei milderen Temperaturen bevorzugt wird. Campinggas ist eine beliebte Wahl für Outdoor-Freizeitaktivitäten, da es in praktischen, leicht zu transportierenden Kartuschen oder Flaschen erhältlich ist.

Kohlenmonoxid (CO) ist ein farbloses, geruchloses und geschmackloses Gas, das bei der unvollständigen Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe, wie Holz, Kohle oder Gas entsteht, einschliesslich Propan und Butan. Im Wohnmobil können schlecht gewartete Heizungen oder offene Flammen so zum Problem werden. Das Gas ist sehr giftig, da es sich stark ans Hämoglobin im Blut bindet und den Sauerstofftransport darin blockiert, was zu Erstickung „von innen“ führen kann. 

Da CO fast die gleiche Dichte wie Luft hat, verteilt es sich schnell im Raum. Schon kleine Mengen in der Atemluft können tödlich sein.

Ein tragisches Beispiel hierfür ist der Todesfall im abgelegenen Kleinschwand an der alten Mörlistrasse oberhalb von Giswil OW, bei dem ein Pärchen im Camper erstickte, nachdem sie glühende Kohlen ins Fahrzeug gebracht hatten, um es warm zu haben – ein fataler Fehler. Sie sind nie wieder aufgewacht.

Bei einer vollständigen Verbrennung – das heisst, wenn genügend Sauerstoff vorhanden ist – entstehen neben Kohlenstoff (Asche, Russ etc.) chemisch Kohlendioxid (CO₂) und Wasser (H₂O). Ist jedoch der Sauerstoff begrenzt, was in einem geschlossenen Fahrzeug wie einem Wohnmobil oder bei technischen Problemen der Fall sein kann, wird zusätzlich noch Kohlenmonoxid (CO) freigesetzt.

In diesem Fall führte die glimmende Kohle, die in einer Art von Pfanne im geschlossenen Raum mit schlechter Belüftung zu einer unvollständigen Verbrennung.

 

Kohlendioxid (CO₂) ist ein farbloses, geruchloses Gas. Die Luft, die wir einatmen, enthält etwa 0,04 % CO₂ (400 ppm), während die ausgeatmete Luft mit einem Anteil 4 bis 5 % deutlich mehr CO₂ enthält. Kohlenstoffdioxid entsteht jedoch nicht nur bei der Atmung, sondern auch bei der vollständigen Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe. Dabei ist es nicht zu verwechseln mit dem „fiesen“ kleinen Bruder Kohlenstoffmonoxid.

Anders als Kohlenmonoxid ist CO₂ in geringen Mengen nicht giftig, kann jedoch bei hoher Konzentration in geschlossenen Räumen erstickend wirken, da es den Sauerstoff verdrängt. Bevor es zu einer gefährlichen Vergiftung kommt, löst das Kohlenstoffdioxid einen Atemreiz aus, so dass man einen drohenden Sauerstoffmangel in der Regel spürt.

CO₂ ist schwerer als Luft, weshalb es sich am Boden sammelt, ähnlich wie Propan oder Butan. In einem Wohnmobil oder Caravan ist die ausreichende Belüftung entscheidend, besonders bei der Verwendung von Campingkochern oder Heizgeräten, um eine Anreicherung von CO₂ zu vermeiden.

Narkosegase sind meist eine Mischung verschiedener leicht flüchtiger Verbindungen. Historische Inhalationsanästhetika sind Ether oder Chloroform, während in der modernen Medizin zum Betäuben von Menschen heutzutage unter anderem Lachgas (N2O), Methoxyfluran oder Halothan verwendet werden.

In einigen Berichten über Wohnmobil-Einbrüche sollen Kriminelle solche Gase in das Fahrzeug geleitet haben, um die Insassen bewusstlos zu machen. Einige der Narkosegase sind tatsächlich geruchlos und unsichtbar, jedoch auch teuer und nicht beim Coop oder Jumbo zu kaufen. Eine realistische technische Umsetzbarkeit eines solchen Gasüberfalls ist daher eher fraglich.

Nichts desto trotz, ein spezieller Gasmelder für Narkosegase lässt Wohnmobilbesitzer oft ruhiger schlafen.

Auch wenn der Einbau von Öfen durch vermeintliche Fachbetriebe erfolgt, gibt es immer wieder traurige Berichte über Unfälle, wie den Tod einer Camperin am Sylvensteinsee. Häufig fehlen spezielle Sicherheitsvorkehrungen, die im Camper unerlässlich sind. Was im Eigenheim vielleicht problemlos funktioniert, ist im Wohnmobil mit seinen engen Raumverhältnissen, der schwankenden Umgebungstemperatur und der möglichen Notwendigkeit, schnell weiterzufahren, nicht geeignet.

Welche Gasalarme gibt es?

Nicht jeder Gasalarm ist für alle Gasarten geeignet. Es ist wichtig, den richtigen Gasalarm für dein Wohnmobil zu wählen.

  • Propan- und Butan-Gasalarm: Diese Gaswarner messen die Konzentration von Gasen, die sich am Boden sammeln. Der Alarm sollte daher möglichst niedrig im Wohnmobil angebracht werden.

  • Kohlenmonoxid-Alarm: CO ist leichter als Luft und verteilt sich gleichmässig im Fahrzeug. Der CO-Gasalarm sollte daher nicht bodennah montiert werden. Man sollte darauf achten, dass ein CO-Warner verwendet wir, der auf kleine Mengen reagiert. Denn schon geringe Konzentrationen können lebensgefährlich sein und nicht alle Gasalarme weisen die nötigen ppm-Vorgaben vor. 

  • Narkose-Gas-Alarm: Diese speziellen Gaswarner reagieren auf Schlaf- und Betäubungsgase, wie Lachgas. 

 

Ein Kombigerät, das alle diese Gase erkennt, wäre ideal für Reisende, die auf Nummer sicher gehen wollen. In der Regel jedoch kombinieren viele Gasalarme, wie der Trigas-Alarm, nur Propan/Butan und Lachgas. Für das Kohlenstoffmonoxid benötigt es meist einen Zusatzsensor.

Ein Trigasalarm ist eine solide Grundaustattung für das Wohnmobil
3Gas+ kann mit einem CO-Zusatzsensor ergänzt werden

Montage des Gasalarms 

Die Montage eines Gasalarms im Wohnmobil oder Caravan sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die Position des Geräts ist entscheidend für seine Funktion. Während Propan- und Butangasalarm am Boden montiert werden müssen, gehören CO- und Narkosegas-Warner eher in die Raummitte.

Ein weiteres wichtiges Detail: Die meisten Gasalarme benötigen einen Stromanschluss, der sicher verlegt werden muss. Eine fachgerechte Installation ist also essenziell, um die volle Funktionsfähigkeit des Gaswarners sicherzustellen. Bist du dir nicht sicher, was wie wohin soll, dann lass dir von einem Fachbetrieb helfen – so kannst du sicher sein, dass dein Gasalarm optimal funktioniert.

Was tun, wenn der Gasalarm im Wohnmobil auslöst?

Wenn dein Gasalarm im Wohnmobil oder Caravan Alarm schlägt, ist schnelles Handeln gefragt:

  • Frischluft: Öffne sofort alle Fenster und Türen, um das Gas abziehen zu lassen.

  • Gaszufuhr abstellen: Schalte alle Gasgeräte aus und dreh die Gasflaschen zu.

  • Verlasse das Wohnmobil: Bringe dich und deine Mitreisenden in Sicherheit.

  • Notruf absetzen: Solltest du einen Gasunfall oder eine Vergiftung befürchten, ist dir schwindelig oder übel, kontaktiere sofort den Notruf.

Fazit: Sicherheit im Wohnmobil hat oberste Priorität

Ein Gasalarm im Wohnmobil schützt dich vor einer unsichtbaren, aber tödlichen Gefahr. Ob Propan, Butan, Kohlenmonoxid oder ominöses Narkose-Gase – mit dem richtigen Alarmgerät bist du auf der sicheren Seite. Denke daran, deinen Gasalarm fachgerecht installieren zu lassen und regelmässig die Gasleitungen und Geräte in deinem Wohnmobil zu überprüfen.

 

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